Das Laufen an lockerer Leine ist für viele Hundebesitzer eine der größten Herausforderungen des Zusammenlebens mit Hund.
Aber woran liegt es nun, dass die Leinenführung für manch einen von uns so anspruchsvoll ist? Die Liste der Gründe ist lang. Angefangen beim Öffnen der Haustüre, dem Anleinen, der falschen Verknüpfung der Leine, über die völlig unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen eines Spazierganges. Setzen wir unsere Wünsche denen des Hundes gegenüber, stellen wir schnell fest, dass die gemeinsame Schnittmenge gering bis gar nicht vorhanden ist. Wir:
Hund soll locker und langsam neben uns laufen,
Richtungswechsel mitbekommen,
sich an uns orientieren, obwohl wir vielleicht noch schnell eine Email lesen oder eine Sprachnachricht verschicken,
Hund:
Schnüffeln,
markieren,
jagen, Geschäft erledigen,
mit Artgenossen spielen,
in seinem Tempo kreuz und quer jedem guten Geruch nach
Wir erwarten also, dass unser Hund sein normales, schnelleres Tempo verringert und sich unserem zweibeinigen, langsamen Tempo anpasst.
Interessant riechende Stellen ignoriert und bloß nicht irgendwo hin zieht.
Nicht zu oft markiert, und wenn doch, dann bitte im Leinenradius.
Nahrungsbeschaffung, also das Jagen, Spuren erschnüffeln ganz und gar einstellt.
An Artgenossen einfach entspannt vorbei geht.
Wenn wir die hier genannten Beispiele kurz sacken lassen, wird schnell klar wie schwer diese Aufgabe für unseren Hund ist, oder?
Wollen wir also, dass unser Hund seine Instinkte und Bedürfnisse ablegt, um uns gerecht zu werden?
Nein, das wollen wir natürlich nicht. Zumindest nicht bewusst.
Unbewusst verlangen wir aber so viel von unserem Hund, dass wir manchmal vergessen, welche Bedürfnisse er hat.
Wie finden wir nun den gemeinsamen Nenner, bei dem der Hund Hund sein darf und wir Freude an Spaziergängen haben?
Vielleicht fangen wir damit an, mit unserem Hund gemeinsam seine Bedürfnisse zu erfüllen - denn dabei ist ein gemeinsames Bedürfnis, nämlich Spaß, garantiert.
Nein, damit meine ich nicht das markieren an die nächste Straßenlaterne, sondern z.B.
gemeinsames Erfüllen des obersten Grundbedürfnisses unseres Hundes: Nahrungsbeschaffung durch Schnüffelspiele, Suchspiele, gemeinsames Entdecken interessanter Spuren u.v.m..
Oder
Gemeinsam rennen, gemeinsames Spiel, - wir gehen also GEMEINSAM spazieren und nicht, wie es häufig der Fall ist, jeder für sich.
Wir machen uns interessant, so dass unsere Hunde die Welt um sich herum stellenweise vergessen und ganz und gar bei uns sind. So finden wir Schritt für Schritt den gemeinsamen Nenner, der unsere Hunde und uns zusammenbringt.
Natürlich ist Spiel und Spaß nicht die alleinige Lösung, aber es ist ein Anfang. Weitere Techniken zeige ich Dir in meinem Leinenführungskurs https://www.saraheffer-coaching.de/
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